Netzwerk gründen

Netzwerk gründen

Auf Grund der demografischen Entwicklung und des zunehmenden Pflegenotstandes wird unsere gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe immer klarer und unabdingbar. Auch im gerontopsychiatrischen Bereich wird diese Erfahrung gemacht: gemeinsam kann und muss mehr bewegt werden, es ist erforderlich, neue Ideen zu entwickeln und Projekte voranzubringen.

Die Gründung eines Netzwerkes, das nachhaltig bestehen soll, braucht eine gute Planung, sorgfältige Durchführung und dauerhafte Pflege. Hier ein paar Hinweise, um Ihr Netzwerk zu verstetigen und welche drei Schritte dabei die wichtigsten sind.

Nutzen Sie uns!

In den verschiedenen Phasen unterstützen wir Sie gerne! Beratend, begleitend und auch bei Ihnen vor Ort stehen wir an Ihrer Seite, wenn Sie es wünschen!

Das beginnt beispielsweise mit einem Impulsvortrag auf Ihrer Auftaktveranstaltung / bei Ihrem ersten Treffen, zum Beispiel mit den Themen „Netzwerke attraktiv und nachhaltig gestalten“. Wir beraten Sie gern und stellen Ihnen eine Vorlage für eine Power-Point-Präsentation zum Thema „Aufbau von Netzwerken“ zur Verfügung, die Sie selbst für Ihre Region anpassen und nutzen können. Gerne unterstützen wir Sie bei der Suche nach Referent:innen sowie beim Ablauf Ihrer ersten Sitzung.

Außerdem haben wir für die Fachgruppen Gerontopsychiatrie hilfreiche Übersichten verfasst. Schauen Sie mal rein in diese PDFs, sie können auch für andere Netzwerke hilfreich sein:

Verzweigte Figuren

Ein Netzwerk gründen in drei Schritten

1. Bevor es losgeht

  • Welche Ziele will ich mit meinem Netzwerk erreichen?
    Setzen Sie sich mit Ihrem Team / Ihren Mitstreiter:innen zusammen und überlegen Sie gemeinsam, welche Absicht dieses Netzwerk haben soll? Diese Ziele können Sie später mit den Netzwerkpartner:innen anpassen und für alle sichtbar machen. Versuchen Sie Ziele „SMART“ zu formulieren:
    • spezifisch,
    • messbar,
    • attraktiv,
    • realistisch und
    • terminiert.
  • Was für ein Netzwerk soll es werden?
    Ein Informationsnetzwerk, in dem es darum geht, alle auf dem Laufenden zu halten, ein Kooperationsnetzwerk, in dem gemeinsam Neues weitergedacht und ggf. Projekte vorangebracht werden oder ein Produktionsnetzwerk, in dem das Ergebnis (z. B. ein gemeinsamer Flyer) zählt?
  • Wer soll in das Netzwerk eingebunden werden?
    Welche Personen, Dienste und Institutionen sind wichtig? Wer hat großes Interesse, dabei zu sein? Wer hat großen Einfluss auf die Wirkung des Netzwerks? Wer ist besonders motiviert für die Arbeit im Netzwerk? Sind Betroffene und Angehörige eingebunden?
    Das Caritas Forum Demenz empfiehlt Ihnen an dieser Stelle, eine Stakeholder-Analyse durchzuführen und partizipativ die Menschen, um die es im Netzwerk geht, einzubinden, mit dem Ziel einer höheren Qualität und Interdisziplinarität.
  • Eine Bestands- und folgend eine Bedarfsanalyse können eine wichtige Basis für das gesamte Vorgehen bilden. Diese kann anhand vorhandener Daten (kommunale Statistiken, örtlicher Pflegebericht, Sozialpsychiatrischer Plan) oder durch Befragungen ermittelt werden. Möglich ist auch eine Veranstaltung im Sinne einer Zukunftswerkstatt, die Bestände und Bedarfe ermittelt sowie Handlungsoptionen festlegt.
  • Auch die Koordination und Finanzierung sollte geklärt sein: Wer (welche Institution) wird das Netzwerk dauerhaft koordinieren und moderieren?

2. Es kann losgehen

  • Eine Auftaktveranstaltung erfordert etwas Aufwand: einen großen Raum, Catering, ggf. Referent:innen, eine lange Einladungsliste und Öffentlichkeitsarbeit. Doch so erreichen Sie eine große Zielgruppe, wecken das Interesse von weiteren Teilnehmenden und machen Ihr Netzwerk und Ihre Einrichtung bekannt.
  • Das erste Treffen des Netzwerkes bildet die Basis für weitere gemeinsame Arbeit. Eine Einladung mit Tagesordnung, Termin und Ort sollte mindestens vier Wochen vorher alle Teilnehmer:innen erreichen. Folgende Themen sind beim ersten Treffen empfehlenswert:
    • Vorstellungsrunde mit eigenen Erwartungen / Motivation an / für das Netzwerk
    • Benennung der Ziele durch die Initiator:innen
    • Sammlung von Zielen der Teilnehmenden (ggf. die Sammlung für einen Folgetermin festlegen)
    • Name der Fachgruppe abstimmen
    • Wahl Fachgruppensprecher:in und ggf. Schriftführung
    • Frequenz der Sitzungen festlegen, ggf. mit Terminabstimmung für das Jahr
    • Sitzungsorte festlegen
    • Ggf. Themensammlung – Inhalte der kommenden Sitzungen festlegen
    • Ggf. eine Fallkonferenz in der Jahresplanung einplanen
  • Aus der ersten Sitzung (oder auch zum späteren Zeitpunkt) kann eine schriftliche Vereinbarung erwachsen: vielleicht als ein verbindliches Leitbild für das Netzwerk mit allen festgelegten Rahmenbedingungen.

3. Ihr Netzwerk läuft

Folgetermine finden anhand der Ergebnisse des ersten Treffens statt und werden bei Bedarf angepasst.

Ein paar Tipps zur Nachhaltigkeit Ihres Netzwerkes:

  • Achten Sie auf die Kommunikation in Ihrer Fachgruppe
  • Motivieren Sie die Teilnehmenden durch Wissenstransfer
  • Strukturieren und koordinieren Sie Ihre Fachgruppe
  • Bilden Sie bei Bedarf Arbeitsgruppen / Projektgruppen
  • Überprüfen Sie jährlich die Fachgruppenqualität
  • Machen Sie Ihre Arbeit öffentlich

Die „Netzwerkstelle-Demenz“ hat einige Materialien zum Thema „In Netzwerken arbeiten“ zusammengefasst: www.netzwerkstelle-demenz.de.

Netzwerkförderung nach § 45c Abs. 9 SGB XI

Fördergeld-Geber

Aus Mitteln der sozialen und der privaten Pflegeversicherung

Antragsberechtigt

In Niedersachsen auch die Kommune, aber nur in enger Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Netzwerkpartner:innen (e.V., Selbsthilfe, GmbH o.ä.). Wichtig ist, dass hier keine Verwaltungskosten übernommen werden – das muss klar getrennt sein!

Was wird gefördert

Regionale Netzwerke, die der strukturierten Zusammenarbeit von Akteur:innen dienen, die an der Versorgung und Unterstützung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen beteiligt sind und die sich im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung vernetzen. Ab 2022 können je Kreis oder kreisfreier Stadt zwei regionale Netzwerke und je Kreis oder kreisfreier Stadt ab 500.000 Einwohnern bis zu vier regionale Netzwerke gefördert werden

Förderbeginn

Je früher, desto besser, da Ende des Jahres Gelder verbraucht sein können.

Förderzeitraum

Ab 1. Januar des Kalenderjahres für ein Jahr.

Fördersumme

Der maximale Förderbetrag pro Netzwerk liegt bei 25.000 Euro pro Kalenderjahr.
Der Antrag kann jährlich immer wieder gestellt werden!

Am 15.02.2024 hat eine Info-Veranstaltung zu dem Thema stattgefunden.
Die Präsentation dazu finden Sie hier: