Niedersächsischer Weg einer vernetzten gerontopsychiatrischen Versorgung

Gedanken zum Bild: „Teilweise werden die Klient:innen, Angehörigen und Helfenden im System zerrissen und müssen zu sich selber bzw. zu einander wieder zusammenfinden.“
– Yorck Deutschler (VPE Hannover e.V.), Pilotgruppe VP
Ursprung
Der Landesfachbeirat Psychiatrie Niedersachsen hat 2020 die AG 2 Gerontopsychiatrie mit der Erstellung eines Versorgungspfades zur Unterstützung schwer erreichbarer Klientel beauftragt.
Die Fragestellungen in der AG 2 waren:
- Wer ist die „schwer erreichbare Klientel“?
- Wie erreichen wir Menschen, die scheinbar nicht ins System passen?
- Wie können wir sie unterstützen, sie auffangen? Wie sieht das Versorgungssystem aus?
- Wie können wir Zugänge erleichtern?
Ergebnisse
Definition „schwer erreichbare Klientel“:
Menschen – mit seelischen (psychischen) und ggfs. auch körperlichen, interaktionellen und sozialen (Problemen) Herausforderungen, – die ungewollt keinen oder ungenügenden Zugang zum Versorgungssystem haben – oder für die es im Versorgungssystem oder mit denen es im Versorgungssystem wiederholt die Versorgung gefährdende (Probleme) Situationen gibt (Selbst- und Fremdgefährdung) – die sich immer wieder (aus unterschiedlichen Gründen) der Versorgung entziehen – in der zweiten Lebenshälfte.
Die AG 2 hat von 45 Akteuren Angebotssteckbriefe aus der Versorgung älterer psychisch erkrankter Menschen in zehn Kategorien erstellt. Diese sollen als ein PDF-Dokument, als Druck und auf der Website der LSPK veröffentlicht werden. Wenn es soweit ist, werden Sie hier informiert.
Als Versorgungspfad wurde ein Konzept erstellt, nachdem sich der Sozialpsychiatrische Dienst und der Senioren- und Pflegestützpunkt in jeder Kommune in einer „Kommunalen Unterstützungskonferenz“ zusammenfinden (wenn möglich mit der betroffenen Person und ggf. mit wichtigen Akteuren). Ziel ist die individuelle ambulante Begleitung/ Unterstützung der „schwer erreichbaren Klientel“. Im Rahmen der Unterstützung soll ein Beistand (Art Kümmer:in) identifiziert werden, die/ der als Bindeglied zwischen der betroffenen Person und dem System agiert. Das kann ein:e An-/ Zugehöriger oder eine professionelle Person sein – jemand, der Vertrauen zur „schwer erreichbaren Klientel“ hat.
Die Ergebnisse aus der AG 2 wurden zur Weiterbearbeitung an das Caritas Forum Demenz übergeben.

Weiteres Vorgehen
- Der Versorgungspfad und das Thema werden in verschiedenen Gremien vorgestellt.
- In Modellkommunen in Niedersachsen soll die Kommunale Unterstützungskonferenz erprobt werden.
- Zur Stärkung der Versorger findet ab Juni 2023 online ein gerontoPSYCHIATRISCHES FACHGESPRÄCH monatlich statt. Weitere Infos und Zugangslink unter: www.caritasforumdemenz.de/gerontopsychiatrisches-fachgespraech
- Am 15. November 2023 findet ein niedersachsenweiter Fachtag auf dem Campus Lingen statt. Weitere Infos finden Sie demnächst hier.
Pilotgruppe Versorgungspfad
multiprofessionell und niedersachsenweit: Prof. Dr. phil. Rosa Mazzola, Silvia Lang, Yorck Deutschler, Holger Geis, Manuel Jösting, Karoline Adamski
Ansprechperson für die Pilotgruppe und das Thema:
Caritas Forum Demenz – Gerontopsychiatrisches Kompetenzzentrum & Landesfachstelle Demenz
Karoline Adamski
Vahrenwalder Str. 271
30179 Hannover
Mobil: +49 1515 8075004
E-Mail: karoline.adamski@caritas-hannover.de